Charlotte Steppes

Geboren in:

Zwenkau

Jetziger Lebensmittelpunkt

Leipzig/Markkleeberg

Zweit-, Dritt- oder gar Viertinstrument:

Einige Jahre war das die Violine, aber das ist lange her… insofern eigentlich nur die Stimme, ich liebe Singen!

Mein Berufswunsch als Kind:

Ich hatte vor, Ärztin zu werden und eine wunderschöne Praxis zu eröffnen. Das Klavierspielen sollte nebenbei mein geliebtes „Hobby“ sein… sehr vernünftig…

Diesen Beruf haben sich meine Eltern für mich vorgestellt:

Gar keinen. Zumindest haben Sie mir gegenüber nie irgendeine Erwartung oder Hoffnung formuliert.

Werke oder Konzerterlebnisse, die mich prägte/n:

„Werke“ – also auch Literatur?! Da gibt es wirklich einiges, zum Beispiel Notizen von Gulda oder Siddhartha von Hesse… und „Zur Psychologie der Klaviertechnik“ von Willy Bardas, da habe ich viel gelernt.

Werk mit dem größten Musiziervergnügen (und warum?):

Ganz schwer zu sagen, das ist ja sehr stimmungs- und situationsabhängig. Man ist natürlich geneigt, zunächst an Kammermusik oder Klavierkonzerte zu denken. Aber dann fallen mir Mozarts, Schumanns, Janáčeks (…) Solowerke ein – ich kann es nicht beantworten.

Von dieser Komponistin / diesem Komponisten wünsche ich mir ein Werk für mein Instrument (und warum?):

Mahler! Seine Musik ist für mich absolut überirdisch. Es gibt zwar Literatur mit Klavier, aber wie wäre ein Klavierkonzert? Ich denke allerdings auch: wir Pianisten müssen uns nicht auch noch Mahler „aufdrängen“!

Dafür würde ich mitten in der Nacht aufstehen:

Grundsätzlich wirklich ungern… aber: um in einer Winternacht den Schnee friedlich fallen zu sehen; einmal habe ich es gemacht, um auf einen Berg zu wandern und am Mont Blanc den Sonnenaufgang zu erleben; natürlich wenn jemand, der mir nahesteht, etwas braucht; und der „Standard“: für irgendeine verrückte und viel zu kurzfristige Konzertanfrage…

Besonderes / kurioses eigenes Konzerterlebnis:

Klavierabende sind für mich immer etwas sehr Besonderes. Es gibt ein ganzes Konzert lang nur den Flügel, den Raum, das Publikum und einen selbst. Das kann unglaublich intensiv, ernst und beglückend werden. Und „kurios“: in einem Kinderkonzert haben die Kinder so laut gelacht, dass wir, das Ensemble, keinen einzigen Ton mehr gehört haben – an der schwierigsten Stelle.

Mein wertvollster Tipp für den Musikernachwuchs:

Schwierig, da jetzt nicht altklug rüberzukommen… Aber natürlich mache ich so meine Beobachtungen bei Freunden und Kommilitonen… Daher: Wenn das Gefühl, einer Pflicht zu folgen, größer wird als der Genuss und ein Gefühl der Dankbarkeit, dann macht es „nur noch“ als Hobby.

Das wünsche ich mir für die Zukunft der Klassik-Szene:

Ein Publikum, dessen Ohren offener und „geschulter“ sind für neue und zeitgenössische Musik. Und noch mehr innovative, unübliche Konzertformate, die den Abstand zwischen Künstlern und Zuhörern verringern.

Mein nächstes Projekt:

Ein Benefizkonzert, das den Beginn einer Reihe markieren soll und künsteübergreifend auf ein sehr aktuelles Thema eingeht. Konkreter geht leider nicht, da gerade erst die Planung beginnt…

Das verbinde ich mit der Musikstadt Leipzig:

Meine geliebte Heimatstadt, ein Ort, dem ich viel zu verdanken habe und an den man immer wieder gern zurückkommt.