Organisatorische Leitung

Geboren in:

Leipzig

Jetziger Lebensmittelpunkt:

Leipzig

Beruf:

Musiker und Kulturmanager (Geschäftsführer des Schumann-Vereins Leipzig und des Mendelssohn Kammerorchesters Leipzig)

Instrument:

Violoncello

Zweit-, Dritt- oder gar Viertinstrument:

Klavier (Leider reicht meine Kunst nicht mal mehr zu Richard Claydermans Ballade pour Adeline)

Mein Berufswunsch als Kind:

Atomphysiker, keine Ahnung warum, es klang irgendwie gut.

Diesen Beruf haben sich meine Eltern für mich vorgestellt:

Meine Eltern haben für mich keinen bestimmten Beruf „vorgesehen“. Mein Großvater, selbst Gewandhaus-Cellist, hat sich aber bestimmt sehr darüber gefreut, dass ich in seine „Fußstapfen“ treten wollte.

Werke oder Konzerterlebnisse, die mich prägte/n:

In einem unserer inszenierten „Konzerte für Neugierige“ im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses haben wir als Orchester das Publikum am Schluss des Konzertes umringt und das Lied ohne Worte op. 19 Nr. 1 im ganzen Saal verteilt gespielt. Es war eine unglaubliche Wirkung, die man an den Augen der Gäste ablesen konnte. 2019 führten das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig unter der Leitung von Gregor Meyer Mendelssohns „Paulus“ im Gewandhaus auf. Das Besondere war der Chor, bestehend aus insgesamt 543 Laiensängerinnen und -sängern, die sich zum 9. Mitsingkonzert „Leipzig singt“ hier in Leipzig trafen und von allen drei Emporen die Chöre dieses epochalen Werkes sangen. Dieser warme, volle Surround-Klang war atemberaubend.

Meine größte Antriebskraft im Berufsalltag:

Um große Projekte realisieren zu können, braucht es ein starkes Team, das gern zusammenarbeitet und Spaß an dieser Arbeit hat. Jeden Tag aufs Neue motiviert es mich, dafür zu sorgen, mit meinen Möglichkeiten, meinem Führungswillen und der Wertschätzung für die Leistungen anderer, ein gutes Klima zu schaffen, in dem gemeinsame Ziele möglich sind.

Dafür würde ich mitten in der Nacht aufstehen:

Wer Kinder hat, wird es verstehen. Wenn meine Tochter sich nachts von einer Spinne „angegriffen“ fühlt, sei sie auch noch so klein, kenne ich kein Halten und rette sie…

Besonderes / kurioses eigenes Konzerterlebnis:

Ich erinnere mich immer wieder sehr gern an das erste Konzert des Mendelssohn Kammerorchesters 2013 im Großen Saal des Musikvereins Wien. Ich habe damals selbst mitgespielt, saß auf diesen abgesägten Stühlen, unter mir ein altehrwürdiges, von Holzwürmern traktiertes Podest. Peter Bruns spielte damals mit uns u.a. Haydns Cellokonzert in D-Dur. Zu wissen, dass hier die Großen der Großen sich die Hand geben und gleichzeitig zu realisieren, dass ich in diesem Saal mitten in einem Orchester sitze, dass ich selbst mit aufgebaut habe – dies war eine Sternstunde in meinem Leben.

Mein wertvollster Tipp für den Nachwuchs im Bereich Museum:

Ob wir eine Ausstellung eröffnen oder ein Konzert organisieren – es ist wichtig zu verstehen, dass wir dies vor allem für unsere Gäste machen. Sie gilt es zu überzeugen. Und überzeugen können wir sie nur, wenn wir wirklich für eine Sache „brennen“, wenn unser Beruf auch Berufung bedeutet.

Das wünsche ich mir für die Zukunft der Klassik-Szene:

Die für die gesamte Kultur so erschreckenden Auswirkungen der Corona-Pandemie haben uns vor Augen geführt, wie zerbrechlich insbesondere die Klassik-Szene ist. Die Chance besteht darin, uns gewissermaßen neu zu erfinden, mit Leidenschaft und Bereitschaft zur Innovation an einer neuen Aufführungskultur zu arbeiten – mit mehr sichtbarer Relevanz in unserer Gesellschaft.

Mein nächstes Projekt:

CON SPIRITO

Das verbinde ich mit der Musikstadt Leipzig:

Leipzig ist meine Heimatstadt und es ist ein Geschenk, hier geboren zu sein. Diese Kulturdichte ist schon etwas ganz Besonderes, sie steht für Lebensqualität, die ihresgleichen sucht. Das ist nicht nur mein Eindruck, sondern auch der meiner Freunde, die mich hier besuchen und auch immer wieder gern in dieses Stadt kommen. Und es ist mein Antrieb, diesen Schatz zu bewahren und mit Leben zu füllen.